Seit meinem Studiumabschluss (Angewandte Psychologie für die Wirtschaft) interessiere ich mich sehr für die recht neue Disziplin der Digitalen Psychologie. Ich nutze leidenschaftlich gerne diverse KI-Programme, habe jedoch große Ehrfurcht vor diversen Entwicklungen. Methoden und Einsatz von Digitalen Psychologie sollen uns darauf wappnen, dass Mensch und Maschine sich in Zukunft ergänzen und nicht kannibalisieren werden. Aber wird es je zu einer Harmonie zwischen Mensch und Maschine kommen?

 

Digitale Influencer am Vormarsch

Vor kurzem habe ich mit Faszination und Erstaunen die Stories der digitalen Influencerin Emily Pellegrini betrachtet. Hätte ich nicht aus den Medien gewusst, dass KI hinter diesem Profil steckt, ich wäre nicht davon ausgegangen, dass die Insta-Stories und Bilder in diesem Profil von einer Software geschaffen wurden. Die zahlreichen männlichen Kommentare haben auch nicht darauf hingedeutet, dass die Verehrer des Accounts davon ausgehen, einer Software Komplimente zu machen.

 

Die Welt braucht digitale Psychologen und Regulierung

Die digitale Psychologie ist ein interdisziplinäres Feld, das verschiedene Bereiche der Psychologie, Informatik und Technologie miteinander verbindet. Zu den Disziplinen, die zur digitalen Psychologie gehören, zählen:

  • Cyberpsychologie: Beschäftigt sich mit dem Verhalten von Individuen im digitalen Raum, einschließlich sozialer Medien, Online-Kommunikation und virtuellen Welten.
  • Human-Computer Interaction (HCI): Untersucht die Wechselwirkungen zwischen Menschen und Computern sowie die Gestaltung von Benutzeroberflächen, um die Benutzerfreundlichkeit digitaler Systeme zu verbessern.
  • E-Learning-Psychologie: Erforscht psychologische Aspekte des Online-Lernens, einschließlich Motivation, Aufmerksamkeit, Lernstrategien und Kollaboration in virtuellen Umgebungen.
  • Arbeitspsychologie im digitalen Raum: Fokussiert auf psychologische Aspekte der Arbeitswelt in Verbindung mit digitalen Technologien, einschließlich Telearbeit, virtuellen Teams und digitaler Stressbewältigung.
  • Positive Computing: Konzentriert sich darauf, wie Technologien zur Förderung von Wohlbefinden, Positivität und persönlichem Wachstum eingesetzt werden können.
  • Game Psychology (Spielepsychologie): Untersucht die psychologischen Auswirkungen von digitalen Spielen auf Verhalten, Kognition und Emotionen.
  • Digitale Therapie und psychologische Interventionen: Erforscht den Einsatz digitaler Technologien für therapeutische Ansätze, einschließlich Online-Beratung, digitale Selbsthilfeprogramme und mobile Anwendungen zur Unterstützung der psychischen Gesundheit.
  • Usability und User Experience (UX): Betrachtet die Anwendung psychologischer Prinzipien, um die Benutzerfreundlichkeit und das Erlebnis von digitalen Produkten und Dienstleistungen zu verbessern.
  • Medienpsychologie: Untersucht die Wirkung von digitalen Medien auf das Verhalten, die Einstellungen und die Kognition von Menschen.
  • Ethik in der digitalen Psychologie: Bezieht sich auf die moralischen und ethischen Überlegungen bei der Anwendung von digitalen Technologien im psychologischen Kontext.

Diese Disziplinen überschneiden sich oft, da die digitale Psychologie darauf abzielt, das Verständnis des menschlichen Verhaltens und der menschlichen Erfahrung in digitalen Umgebungen zu vertiefen.

Im März 2024 findet zum zweiten Mal eine Konferenz zum Thema Digitale Psychologie statt. Falls Sie Interesse haben, hier ist der Link: HIER

Haben Sie Fragen oder Anmerkungen zu diesem Beitrag? Kontaktieren Sie mich einfach!